Bewahrung der Schöpfung, Frieden und Gerechtigkeit
Die Evangelisch-methodistische Kirche Böblingen nimmt den biblischen Schöpfungsauftrag ernst. Wir sind als Christinnen und Christen dazu aufgerufen, Gottes Schöpfung sinnvoll zu gestalten und zu bewahren.
In der Gemeinde befassen wir uns immer wieder mit Umweltthemen und engagieren uns für mehr Klimagerechtigkeit und ein friedliches, gerechtes Miteinander.
Gottesdienstreihe zur Zertifizierung "Schöpfungsleiter"
Gottesdienst zum Thema: Damit sich Biene Maja wohlfühlt ...
Interview mit Stadträtin Dorothea Bauer
vom 10. Oktober 2021
Videoaufzeichnung vom Livestream
Informationen zum Thema "Virtuelles Wasser"
Mein Wasserverbrauch passiert nicht nur zu Hause
Text von Gerd Petras, Kirchlicher Umweltauditor, Prozessbegleiter Schöpfungsleiter
In Deutschland verbraucht jede*r von uns rund 120 Liter Trinkwasser pro Tag. Dies ist im Vergleich mit anderen Ländern recht wenig und es gibt kaum noch Einsparpotential. In Lebensmitteln, Konsumgütern und Dienstleistungen versteckt sich jedoch viel sogenanntes virtuelles Wasser. Unser täglicher Wasserfußabdruck beträgt so fast 3.900 Liter! Die Hälfte steckt in Produkten, die wir importieren. Also leben wir auf Kosten anderer Länder und tragen (teilweise unbewusst) zu Wassermangel und -verschmutzung in anderen Regionen bei.
In jedem Lebensmittel und in jedem Produkt steckt „virtuelles“ Wasser, also Wasser, das wir nicht sehen. Es wird für den Anbau der Lebensmittel, den Transport oder im Produktionsprozess benötigt.
So stecken in einem Kilo Tomaten aus Spanien ca. 50 Liter Wasser. In einem Liter Milch sind es dann schon ca. 1.000 Liter für die Kuh selbst, für den landwirtschaftlichen Betrieb sowie für den Verarbeitungsprozess der Milch.
Bei einem T-Shirt beträgt der Wasserbedarf 4.100 Liter für den Anbau der Baumwolle (2.700 Liter) und die Verarbeitung. Bei einer Jeans sind es sogar 10.000 Liter. 85% davon für die Baumwolle, die restlichen 15% für die Verarbeitung.
Mit den folgenden Tipps können wir virtuelles Wasser sparen:
- Regionales Obst und Gemüse saisonal einkaufen
Das spart Wasser für Transport und Lagerung - Tee statt Kaffee trinken
Tee wird in regenreichen Regionen angebaut und benötigt keine Bewässerung - Leitungswasser statt Mineralwasser trinken
Das spart Wasser für die Flaschenproduktion, Reinigung und Transport - Ein T-Shirt oder eine Jeans weniger kaufen
- … und es gibt noch viele weitere Möglichkeiten
Zu unserem Profil gehört:
- Wir sind auf dem Weg zur Zertifizierung Schöpfungsleiter: Mit Unterstützung einer Prozessberatung wollen wir Schritt für Schritt die einzelnen Sprossen der Leiter zu mehr Schöpfungsverantwortung erreichen.
- Wir schenken in unseren Gemeinderäumen fair gehandelten Kaffee und Tee aus.
- Bei Gemeinde-Essen bevorzugen wir Zutaten aus der Region.
- Bei Büromaterial und Putzmittel nutzen wir so oft wie möglich umweltfreundliches Material.
- In der Bezirkskonferenz haben wir die Beauftragung für Umweltschutz seit vielen Jahren mit kompetenten Personen besetzt.
- Wir engagieren uns beim Repair-Café und sind dort gerne auch Gastgeber.
- Wir beteiligen uns am interreligiösen Dialog Böblingen unter dem Motto "Dem Himmel nah".
- Von Anfang an unterstützen wir die Stadt Böblingen bei der Zertifizierung als FairTrade-Stadt. Wir sind dabei, wenn es darum geht, dass Böblingen weltoffen, zugewandt und bunt ist.